Jeder von uns kennt Situationen, in denen er Stress erfährt. Stress ist oft begleitet von Ängsten, Anspannung, Erschöpfung oder Kopfschmerzen. Anhaltender Stress kann sogar zu einem Burnout führen.
Stress entsteht, wenn wir das Gefühl haben, dass wir die Kontrolle über bestimmte Dinge in unserem Leben verlieren. Im Arbeitsalltag fühlen wir uns oft gestresst, weil uns unsere Aufgaben überfordern und wir der Überzeugung sind, diese nicht bewältigen zu können.
Wenn es um Stressabbau geht, ist folgende Erkenntnis entscheidend: Nicht die Aufgaben und Verpflichtungen als solche sind die Ursache von Stress. Ob wir in Stress geraten oder nicht hängt davon ab, wie wir in diesen Situationen reagieren. Wir müssen also einen besseren Umgang mit Herausforderungen lernen. Hier führt ein gutes Stressmanagement zur Lösung.
Menschen, die sich gestresst fühlen, haben oft folgende Wahrnehmung: Sie glauben erstens, dass nur sie selbst die Aufgabe bewältigen könnten, die sie stresst. Zweitens glauben sie, dass sie sämtliche Aufgaben auszuführen hätten. Drittens sind sie der Überzeugung, dass sie alles sofort in die Hand nehmen müssten.
Im Folgenden stelle ich Ihnen 4 hilfreiche Tipps zum Umgang mit Stress vor.
1. Prioritäten setzen
Zu einer guten Stressbewältigung gehört, dass wir Unwichtiges weglassen. Viele Leute geraten in Stress, weil sie sich sich zu viel auf einmal vornehmen. Und sie sind davon überzeugt, dass nur sie all diese Aufgaben bewältigen könnten. So geraten sie extrem unter Zeitdruck und leiden häufig unter Anspannung.
Diese Leute nehmen sich oft zu wichtig. Sie denken, wenn sie nicht alles selbst in die Tat umsetzen würden, was sie sich vorgenommen haben, würde ein Chaos entstehen und alles würde schiefgehen. Das ist in der Regel aber nicht der Fall. Meistens können Sie vieles weglassen, ohne dass Ihr ganzes Projekt dadurch zu scheitern droht.
Wenn wir zu vieles auf einmal erledigen wollen, bleibt das Wichtigste oft liegen. Packen Sie besser das an, was Sie weiterbringt und lassen Sie Unwichtiges weg.
Wir müssen selbst entscheiden was uns wichtig ist. Wenn wir zu der Überzeugung kommen, dass wir eine Sache wirklich wollen, dann müssen wir auch bereit dazu sein, diese anzupacken, mit allen Konsequenzen.
Machen Sie sich immer klar, dass Sie eine Wahl haben: Sie können entscheiden, ob Sie diese Dinge tun wollen oder nicht. Sie selbst entscheiden darüber, wie Sie mit dieser Situation umgehen.
Fragen Sie sich immer: Muss ich das alles wirklich selbst erledigen? Muss ich das sofort erledigen? Häufig stellen wir fest, dass wir damit eine Menge Druck herausnehmen.
2. Perfektionismus ablegen
Manche Menschen geraten in Stress, weil Sie ihre Arbeit aufschieben oder zu viel Zeit dabei verschwenden. Sie sagen dann oft Sätze wie: „Mein Perfektionismus ist der Grund dafür, dass ich nicht mit meiner Aufgabe beginne.“
Der tatsächliche Grund für das Aufschieben ist häufig die Angst vor dem Scheitern, vor Kritik oder vor Verlust. Oft ist es aber auch so, dass diese Leute einfach nur die falschen Prioritäten setzen und sich in angenehmere Ablenkungen flüchten.
Wenn wir wichtige Aufgaben vor uns herschieben oder „ewig“ viel Zeit dafür benötigen, geraten wir meist unter Zeitdruck. Häufig können wir dann unsere Termine nicht mehr einhalten und erfahren Stress.
Mit dem Anspruch alles perfekt machen zu wollen setzen wir uns außerdem enorm unter Druck. Denn wenn wir zu hohe Erwartungen an uns haben, sind wir niemals zufrieden mit unseren Ergebnissen.
Geben Sie einfach immer Ihr Bestes und erledigen Sie Ihre Arbeit so gut Sie können. Ihre Arbeitsergebnisse sollten „gut genug“ sein, sie müssen aber nicht perfekt sein. Meistens können Sie Ihre Resultate hinterher noch verbessern.
3. Für körperliche Bewegung sorgen
Dass Sport gut für unsere Gesundheit ist, wissen wir alle. Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersport ist außerdem eine der besten Strategien zur Stressbewältigung.
Beim Sport werden mehrere Glückshormone ausgeschüttet. Diese führen zum Stressabbau und mehr Gelassenheit.
Wenn wir uns intensiv bewegen, wird der Bereich im Gehirn, der Bewegungen steuert, aktiver. Dagegen verringert die Region, die für komplexes Denken zuständig ist, ihre Aktivität. So reduzieren wir Stress und können uns besser entspannen.
Kommt Sport für Sie überhaupt nicht in Frage? Dann bewegen Sie sich wenigstens regelmäßig zwischendurch. Gehen Sie öfters zu Fuß, machen Sie täglich Spaziergänge und benutzen Sie die Treppe statt Rolltreppe oder Aufzug.
Ob Sie nun Laufen, Walken, Fahrradfahren, Schwimmen oder Yoga praktizieren, zum Stressabbau bietet sich all dies an. Entscheidend ist, dass Sie die Sportart finden, der Ihnen Spaß macht und gut tut.
4. Regelmäßig Pausen einlegen
Ausreichende Erholung ist häufig am besten zum Stressabbau geeignet. Gönnen Sie Ihrem Körper in regelmäßigen Abständen eine Entspannung, denn dadurch bekommt er wieder neue Energie.
Wenn wir unter Stress leiden, können wir mit Pausen unser seelisches Gleichgewicht wiederherstellen. Wir alle unterliegen dem natürlichen Rhythmus: Phasen der Anspannung und Entspannung wechseln einander ab. Es ist wie beim Training unserer Muskeln: Zuerst belasten wir diese, anschließend müssen wir ihnen eine Erholung gönnen, damit sie regenerieren um dann kräftiger zu werden.
Wichtig ist, dass Sie in Ihrer Pause komplett abschalten und für Entspannung sorgen. Wie Sie das tun, bleibt Ihnen überlassen. Jeder Mensch hat hier sein ganz persönliches Ritual. Verlassen Sie auf jeden Fall Ihren Arbeitsplatz und bewegen Sie sich. Viele Menschen können auch gut bei ihrer Lieblingsmusik entspannen.
Und ganz wichtig: Wenn Sie nacheinander mehrere Projekte bearbeiten, legen Sie zwischen diesen jeweils eine ausreichend große Pause ein. Wir sind schnell gestresst, wenn unsere Gedanken noch um das letzte Projekt kreisen, während wir schon am nächsten arbeiten.
Leider stellen wir häufig erst zu spät fest, dass wir eine Pause benötigen. Meistens merken wir dies erst, wenn wir uns nicht mehr richtig konzentrieren können. Planen Sie deshalb Ihre Entspannung im voraus ein, also bevor die Erschöpfung eintritt.
Planen Sie nicht nur genügend Pausen während eines Arbeitstages, sondern auch immer wieder einen Urlaub von mehreren Tagen oder Wochen. Manchmal brauchen wir eine solche längere Auszeit um wieder zur Ruhe zu kommen und unsere innere Balance zu finden.
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