Wenn wir wichtige Dinge, die wir erledigen sollten, aufschieben, machen wir dafür oft unseren Perfektionismus verantwortlich. Wir sind dann wie gelähmt und fangen nicht an zu handeln oder schließen unsere Arbeit nicht ab. Um erfolgreich zu werden, müssen wir diesen Perfektionismus ablegen.
Meist stecken hinter dem Streben nach Perfektion Ängste, wie die Angst vor dem Scheitern, die Angst vor Ablehnung oder die Angst, sich von Vertrautem verabschieden zu müssen.
Leute, die von sich behaupten, ihr Perfektionismus hindere Sie daran ihre Arbeit anzufangen oder diese abzuschließen sagen oft zu sich: „Das ist noch nicht gut genug“, „das genügt noch nicht meinen Ansprüchen“, „ich muss dieses und jenes noch machen, bevor ich damit anfangen kann“, „ich muss mich noch mehr informieren.“ Man könnte diese Liste endlos weiterführen, weil wir immer Gründe finden werden, nicht anzufangen.
„Perfektionisten“ vergleichen sich oft mit anderen Menschen. Sie befürchten, dass Andere mehr wissen oder besser sind als sie. Sie haben Angst davor, dass andere Leute sie nicht gut genug finden oder Fehler in ihrer Arbeit entdecken und sie deshalb negativ beurteilen.
Eigentlich gibt es gar keinen Perfektionismus, denn unsere Arbeit kann gar nie perfekt sein. Es gibt immer noch etwas, das wir verbessern könnten. Achten Sie deshalb lieber darauf, dass Ihre Arbeit anderen Leuten einen Nutzen bringt, ob sie nun perfekt ist oder nicht.
Denken Sie auch daran, dass technische Produkte niemals richtig perfekt sind. Es gibt regelmäßig neue und Nachfolgeprodukte, die Fehler der alten Version beheben oder Verbesserungen mit sich bringen.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen in drei Schritten, wie Sie Ihren Perfektionismus ablegen können.
1. Glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten
Wenn Sie Ihren Streben nach Perfektion ablegen wollen, sollten Sie sich nicht ständig mit Anderen vergleichen. Vielleicht gibt es Andere, die mehr wissen und besser sind als Sie. Stellen Sie sich vor, dass Sie, wenn Sie dranbleiben und fest entschlossen sind, sich weiter entwickeln, verbessern und die Anderen sogar übertreffen könnten.
Denken Sie daran, dass die „Besseren“ auch einmal Anfänger waren und auch nicht alles wussten. Sie haben immer die Möglichkeit, Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten weiter auszubauen.
Sie müssen nicht immer alles perfekt erledigen, weil Sie denken Sie hätten „Defizite“ gegenüber Anderen. Denn dann lassen Sie es zu, dass Andere die Macht über Sie haben. Wenn Sie denken, dass Andere etwas besser können als Sie, dann machen Sie sich klein und die Anderen größer. Betrachten Sie die Arbeit der Anderen als Ansporn und nicht als Bedrohung.
Auch ich muss bei mir immer wieder feststellen, dass ich mich mit anderen Entrepreneuren vergleiche. Es passiert oft, dass ich etwas sehe oder lese und denke: „Das können die Anderen viel besser!“ Dann wechsle ich die Perspektive und nehme diese Entrepreneure als Vorbilder, weil sie mich motivieren, auch einmal so erfolgreich zu werden wie sie.
2. Verbessern Sie Ihre Arbeit kontinuierlich
Denken Sie daran, dass Ihre Arbeit nicht endgültig ist. Sie haben immer noch die Möglichkeit, diese zu optimieren. Entscheidend ist, dass Sie sich bzw. Ihre Ergebnisse Schritt für Schritt verbessern.
Insbesondere wenn Sie eine Aufgabe zum ersten mal erledigen, hilft es oft weiter, wenn Sie sich sagen: „Das ist gut genug für den Anfang.“ Am Anfang können Sie nicht gleich alles richtig machen, denn das ist unmöglich. Viel wichtiger ist, dass die Arbeit gut genug ist. Versuchen Sie nicht gleich beim ersten Entwurf, den Sie machen, perfekt zu sein.
Wichtig ist, dass Sie den ersten Schritt gehen, denn damit haben Sie einen Anfang gemacht. Der erste Schritt dient vor allem dazu da, dass Sie eine Basis haben, auf der Sie weitermachen und sich kontinuierlich verbessern können.
Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass unsere Arbeit perfekt sein muss. Sie können immer wieder Ihre Kunden fragen, Sie können immer wieder Dinge ändern, die Ihren Kunden nicht gefallen. Wenn Sie das berücksichtigen, nimmt das eine große Last von Ihnen und es wirkt befreiend.
Erfolgreiche Unternehmer sind nicht perfekt, sondern diese Leute probieren etwas aus. Sie lassen es zu, dass sie auch mal scheitern können. Sie nehmen es sogar als Herausforderung, um daraus zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen.
Machen Sie Ihr Streben nach Perfektion nie zum Motto Ihrer Arbeit, weil Sie dann niemals fertig werden. Wenn Sie zu lange an einer Aufgabe arbeiten, verschwenden Sie unnötig viel Zeit, in der Sie andere Dinge erledigen könnten.
Das oben Gesagte soll keinesfalls heißen, dass Sie sich keine Mühe machen und ein qualitativ minderwertiges Produkt auf den Markt bringen sollen. Sie sollten natürlich Ihr Bestes geben und eine gute Qualität abliefern, aber die Arbeit muss und kann auch gar nicht perfekt sein.
Mir geht es manchmal auch so, dass ich beim Lesen meiner veröffentlichten Blogartikel denke: „Oh, das hätte ich vielleicht doch noch anders ausdrücken sollen.“ Dann sage ich mir aber: „Was soll’s, jetzt müssen die Leser darüber entscheiden, ob es ihnen gefällt und ob es ihnen weiter hilft.“
3. Erledigen Sie Ihre Arbeit so gut, dass der Kunde zufrieden ist
Unseren Perfektionismus können wir ablegen, indem wir unsere Kunden entscheiden lassen, ob das Produkt gut genug für sie ist. Statt viel Zeit zu verschwenden, sollten wir unser Produkt möglichst bald den Kunden zur Verfügung stellen. Die Kunden können am besten entscheiden, ob es wertvoll für sie ist oder nicht. Je schneller Sie das Produkt den Kunden vorstellen, desto schneller bekommen Sie eine Rückmeldung, ob dieses ihren Ansprüchen genügt. Für die Kunden hat das den Vorteil, dass sie sich an einer evtl. Optimierung des Produktes beteiligen können. Der Kunde entscheidet!
Wenn Sie dann die ersten Reaktionen der Kunden bekommen, stellen Sie vielleicht fest, dass Sie ursprünglich ganz andere Vorstellungen hatten als Ihre Kunden. Sie werden dann u. U. erfahren, dass das Produkt nicht sämtliche Eigenschaften besitzen muss, die Sie ursprünglich vorgesehen hatten.
Unter amerikanischen Entrepreneuren gibt es den Begriff des „Minimal Viable Product“, der übersetzt so viel heißt wie „minimal tragfähiges Produkt.“ Dabei geht es darum, ein Produkt mit möglichst geringem Aufwand herzustellen, das aber trotzdem nützlich für den Kunden ist.
Wenn Sie zu lange an einer Aufgabe arbeiten, dauert es länger bis Sie eine Reaktion darauf bekommen. Sie verschwenden dadurch nur wertvolle Zeit. Deshalb ist es wichtig ist, dass Sie sich ein Zeitlimit setzen, eine Deadline, bis zu der Ihre Aufgabe erledigt sein muss. Es geht einzig und allein darum, ein „tragfähiges“ Produkt fertig zu stellen. Wenn wir „endlos“ Zeit zur Verfügung haben, neigen wir eher dazu, alles perfekt machen zu wollen. Wichtiger ist, dass Sie Ihr Bestes geben und sorgfältig und genau arbeiten.
Fazit:
Wenn Sie Ihren Perfektionismus ablegen wollen, glauben Sie an sich und Ihre Fähigkeiten und betrachten Sie Andere, die „besser“ sind als Sie, als Vorbilder. Versuchen Sie zweitens Ihre Arbeit nicht perfekt zu erledigen, sondern verbessern Sie diese schrittweise. Lassen Sie drittens den Kunden entscheiden, ob das Produkt wertvoll für ihn ist.
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