Bezeichnen Sie sich selbst als Perfektionist? Fragen Sie sich, wie Sie Ihren Perfektionismus ablegen können?
Perfektionisten schieben wichtige Aufgaben gerne auf oder werden nie mit ihrer Arbeit fertig.
Diese Tatsache begründen sie oft mit ihrem Perfektionismus. Die Rechtfertigung lautet dann oft folgendermaßen: „Ich bin Perfektionist, deshalb kann ich mit dieser Aufgabe noch nicht beginnen“ oder „Ich kann diese Aufgabe noch nicht abschließen, denn ich bin perfektionistisch veranlagt.“
Was viele Menschen gar nicht wissen: Häufig verbirgt sich hinter Perfektionismus Angst vor dem Scheitern oder Angst vor Kritik.
Häufig benutzen wir unseren „Perfektionismus“ aber nur als Vorwand um schwierige und unangenehme Aufgaben nicht anzupacken zu müssen. Dann beschäftigen wir uns lieber mit anderen Dingen, die weniger anstrengend sind.
Extremes Perfektionsstreben kann sich sehr schädlich auf unsere Psyche auswirken. Wenn wir übertrieben hohe Ansprüche an uns selbst haben, entstehen irgendwann Selbstzweifel. Darunter leidet unser Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen 4 Strategien, wie Sie Ihren Perfektionismus ablegen.
1. Deadline setzen
Perfektionistisch veranlagte Menschen können ihren Perfektionismus so richtig „ausleben“, wenn sie endlos Zeit zur Verfügung haben. Sie tendieren dann dazu, alles perfekt machen zu wollen.
Deshalb ist es ganz entscheidend, dass wir uns für unsere Aufgaben immer ein Zeitlimit setzen. Legen Sie also bei jedem Projekt einen Zeitpunkt fest, zu dem es beendet sein muss. Eine solche Deadline erzeugt einen positiven Zeitdruck.
Wenn wir wissen, dass unsere Arbeit innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens erledigt werden muss, vergessen wir unsere Detailversessenheit und unsere Angst Fehler zu machen. Dafür haben wir dann einfach nicht die Zeit! So fokussieren wir uns eher auf unsere Aufgaben und darauf, dass diese fertig werden.
2. Zielgruppe zufriedenstellen
Lassen Sie Ihre Kunden beurteilen, ob Ihr Produkt gut genug ist. Nur die Kunden können entscheiden, ob es ihre Bedürfnisse erfüllt und damit nützlich für sie ist.
Verschwenden Sie nicht unnötig Zeit, indem Sie versuchen das perfekte Produkt zu erschaffen. Stellen Sie dieses Ihren Kunden besser möglichst bald zur Verfügung. Je schneller Sie das tun, desto früher bekommen Sie ein Feedback. So kann der Kunde vielleicht sogar an der Optimierung des Produktes mitwirken.
Bei amerikanischen Entrepreneuren gibt es den Ausdruck „Minimal Viable Product“. Dieses „Minimal tragfähige Produkt“ wird mit möglichst wenig Aufwand erstellt, ist für den Kunden aber trotzdem wertvoll.
Wenn Sie zum Perfektionismus neigen, ist diese Vorgehensweise sehr hilfreich. Statt sich vollkommen zu verausgaben und nach Perfektion zu streben, lassen Sie besser den Kunden entscheiden.
Oft denken wir, dass unser Produkt alle möglichen Eigenschaften besitzen muss. Der Kunde sieht das aber vielleicht ganz anders und hat andere Ansprüche.
3. Pareto Prinzip anwenden
Das Pareto Prinzip, auch bekannt unter dem Begriff 80-20-Regel, ist eine Methode aus dem Zeitmanagement.
Laut Pareto lassen sich 80 Prozent unserer Ziele, die wir erreichen, auf nur 20 Prozent unserer Aktivitäten zurückführen. Auf der anderen Seite sind 80 Prozent unserer Aktivitäten für nur 20 Prozent unserer erreichten Ziele verantwortlich. Wenige wichtige Handlungen erzielen also die wichtigsten Ergebnisse.
Wie können wir mit Hilfe des Pareto Prinzips unseren Perfektionismus ablegen? Die Antwort liefert folgender Zusammenhang: Ein Perfektionist verbringt 80 Prozent seiner Zeit damit, die letzten 20 Prozent zu erreichen. In aller Regel ist es vollkommen ausreichend, 80 Prozent der Resultate zu erreichen und dafür nur 20 Prozent der Zeit aufzuwenden. Der Aufwand um 100 Prozent zu bekommen ist einfach zu hoch!
Setzen Sie also Prioritäten und fokussieren Sie sich insbesondere auf die wertvollen Handlungen. Das sind diejenigen, die einen maximalen Output erzeugen. Fragen Sie sich, welche 20 Prozent Ihrer Aktivitäten 80 Prozent Ihrer Resultate hervorbringen. Konzentrieren Sie sich insbesondere auf diese Tätigkeiten.
4. Aus Fehlern lernen
Perfektionisten haben Angst vor den Konsequenzen ihrer Fehler. Sie haben hohe Ansprüche an sich selbst und wollen häufig auch die hohen Erwartungen der Gesellschaft erfüllen.
Denken Sie aber daran, dass Fehler oft unvermeidbar sind und einfach zum Leben gehören.
Perfektionismus schadet dem Erfolg. Erfolgreiche Menschen haben das verinnerlicht. Auch sie machen immer wieder Fehler, wenn sie schwierige Aufgaben bewältigen müssen. Sie nehmen dies als Herausforderung. Sie betrachten Fehler als eine Chance, um daraus etwas zu lernen.
Besonders wenn wir neue Dinge ausprobieren, machen wir immer wieder Fehler. Je häufiger wir Neues wagen, desto öfter wird etwas schief laufen.
Aber wir gewinnen auch etwas Wichtiges dabei: Je öfter wir vermeintliche Fehler machen, desto mehr neue Erkenntnisse gewinnen wir. Davon können wir in der Zukunft profitieren.
Um Ihren Perfektionismus abzulegen, müssen Sie die Angst vor Fehlern loslassen. Ziehen Sie stattdessen etwas Positives daraus.
Fazit
Sie möchten Ihren Perfektionismus ablegen? Dann helfen Ihnen diese 4 Strategien:
Setzen Sie immer eine Deadline. Versuchen Sie nicht ein perfektes Produkt zu erschaffen, sondern eines, mit dem Ihre Kunden zufrieden sind. Wenden Sie die Pareto Methode an und konzentrieren sich auf die wirklich wichtigen Tätigkeiten. Fürchten Sie sich nicht vor Ihren Fehlern. Denken Sie daran, dass Sie aus ihnen lernen und nützliche Erkenntnisse ziehen können.
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