Sie wollen Ihren Perfektionismus ablegen? Gehören Sie auch zu den Menschen, die immer wieder in die „Perfektionismus-Falle“ geraten? Neigen Sie auch dazu, die wichtigen Aufgaben aufzuschieben und dafür Ihren Perfektionismus verantwortlich zu machen?
Dann zeige ich Ihnen in diesem Artikel in 4 Schritten, wie Sie Ihren Perfektionismus ablegen.
Perfektionisten sagen oft Dinge wie: „Ich kann das nicht tun, denn ich habe einfach so hohe Ansprüche an mich“ oder „Ich habe so einen großen Ehrgeiz“ oder „Ich bin eben perfektionistisch veranlagt.“ Sie haben Angst kritisiert zu werden. Dabei sind sie selbst meist ihre größten Kritiker.
Häufig verbergen sich hinter dem Streben nach Perfektion Versagensangst oder Angst vor Ablehnung.
Menschen, die sich als Perfektionisten bezeichnen, behaupten oft, dass sie alles zu 100 Prozent perfekt erledigen müssten. Deshalb könnten sie ihre Aufgaben einfach nicht erledigen.
Diese Aussage entspricht meist nicht der Wahrheit. Denn wenn sie tatsächlich perfektionistisch veranlagt wären, würden sie mit ihrer Arbeit beginnen. Anschließend würden sie versuchen, diese Arbeit zu verbessern und „perfekt“ zu machen.
Perfektionisten neigen häufig zu verbissenem Ehrgeiz. Das führt manchmal dazu, dass sie ihre eigene Imperfektion nicht mehr zulassen. Häufig resultiert daraus eine ständige Angst davor, Fehler zu machen.
Übertriebener Perfektionismus kann sogar dazu führen, dass wir chronische Selbstzweifel entwickeln. Auf diese Weise schwächen wir langfristig unser Selbstwertgefühl.
1. Fangen Sie an, auch wenn nicht alles perfekt ist
Wenn Sie Ihren Perfektionismus ablegen wollen, warten Sie nicht auf den perfekten Zeitpunkt, sondern wagen Sie den ersten Schritt und beginnen Sie mit Ihrer Arbeit.
Denken Sie an folgendes: Den perfekten Moment wird es niemals geben. Wir werden niemals perfekt auf etwas vorbereitet sein.
Perfektionismus dient vielen Leuten als Ausrede dafür, nicht anfangen zu müssen. So finden Perfektionisten immer Gründe dafür, warum sie etwas nicht tun können. Sie sagen dann zum Beispiel „vielleicht sollte ich noch auf etwas Besseres warten“ oder „ich muss mich noch besser vorbereiten.“ Vielleicht kennen Sie solche Aussagen.
Wenn wir immer warten bis alles optimal ist, werden wir unsere Arbeit ewig aufschieben.
Fangen Sie also an, auch wenn Sie glauben, noch nicht perfekt vorbereitet zu sein oder wenn die Voraussetzungen nicht ideal sind.
In der Vergangenheit hatte ich auch oft diese lähmenden Gedanken. Ich habe ich mir dann immer eingeredet, dass erst alles perfekt sein muss, damit ich beginnen kann. Aber mit der Zeit habe gelernt, dass ich niemals zu 100 Prozent vorbereitet sein kann. Mir wurde klar, dass ich mit diesem Anspruch niemals meine Ziele erreichen kann.
Wenn wir trotz unserer Angst Fehler zu machen handeln, können wir unser Selbstbewusstsein stärken. Indem wir agieren, verbessern sich unsere Fähigkeiten, wir werden also kompetenter. So gewinnen wir unser Selbstvertrauen und häufig verschwindet dadurch unsere Angst.
2. Optimieren Sie nach Fertigstellung
Ihre Arbeit können Sie meist noch verändern bzw. noch verbessern. Das setzt aber voraus, dass Sie diese abgeschlossen haben. Zuerst müssen wir z. B. ein Produkt erstellen oder ein Business aufbauen, dann können wir es kontinuierlich verbessern. Es ist einfach nicht möglich sofort ein „perfektes“ Produkt zu erschaffen. Sie können nicht den zweiten Schritt vor dem ersten gehen.
Es gibt auf dem Markt kein perfektes Produkt, insbesondere nicht, wenn es ganz neu ist. Jedes Produkt wird, nachdem es erstmalig angeboten wurde, schrittweise verbessert. Ständig gibt es Updates mit Fehlerkorrekturen und Optimierungen. Auf diese Weise wird es immer besser an die Bedürfnisse der Kunden angepasst.
Denken Sie auch daran, dass sich der Markt laufend verändert. Ein Produkt, das heute „perfekt“ ist, erfüllt vielleicht ein paar Monate später nicht mehr die Ansprüche der Kunden.
Erfolgreiche Geschäftsleute sind keine Perfektionisten. Sie wissen, dass sie auch immer wieder scheitern können. Sie probieren gerne neue Dinge aus und betrachten dies als Herausforderung. Wenn sie keinen Erfolg damit haben, lernen sie daraus und ändern ihre Strategie.
Wenn Sie ein Produkt für Ihre Kunden erstellen, können nur diese beurteilen, ob es „perfekt“ ist. Das Produkt muss nützlich für den Kunden sein. Ob es perfekt für ihn ist, wissen Sie vorab noch gar nicht. Deshalb müssen Sie es erst fertigstellen und dem Kunden anbieten. Dann bekommen Sie ein Feedback vom Kunden und können das Produkt kontinuierlich optimieren.
Befreien Sie sich vom Perfektionismus gleich zu Beginn einer Aufgabe oder beim ersten Entwurf. Hier ist folgender Satz hilfreich: „Es ist gut genug für den Anfang.“ Diese Einstellung kann sehr entlastend sein.
3. Geben Sie Ihr Bestes
Perfektionisten streben nach dem idealen Ergebnis und haben häufig Angst vor Fehlern. Perfektion bedeutet Vollkommenheit. Perfektion ist etwas, das vollendet und ohne Fehler ist. Aber das ist eine Illusion. Es gibt nichts auf dieser Welt, das völlig frei von Fehlern ist und das man nicht besser machen könnte.
Es gibt weder den perfekten Menschen, noch perfekte Dinge oder Dienstleistungen. Versuchen Sie also nicht diesem Idealbild zu entsprechen und werfen Sie solche Ansprüche über Bord!
Wenn es uns nicht gelingt, unseren Perfektionismus abzulegen, verringern wir auf Dauer unser Selbstwertgefühl. Am Ende verlieren wir sogar unsere Selbstachtung.
Streben Sie lieber an, Ihre Arbeit oder Produkte und Dienstleistung kontinuierlich zu optimieren. Bringen Sie Ihre Arbeit zu Ende und verbessern Sie diese Schritt für Schritt. Diese Einstellung wäre „gesund“.
Geben Sie immer Ihr Bestes, das hat nichts mit Perfektionismus zu tun. Ein Mensch, der sein Bestes gibt ist ein Realist. Er erkennt, dass es keine Vollkommenheit gibt. Er strebt nach den besten Ergebnissen, die er tatsächlich erreichen kann, nicht nach perfekten. Ein Perfektionist hat dagegen ein Idealbild im Kopf, das nicht der Wirklichkeit entspricht.
Sie müssen selbst entscheiden, wann Ihre Arbeit „gut genug“ ist. Der Perfektionist ist nie zufrieden mit seinem Ergebnis und kommt nie zum Ende. Sie als Realist können Ihre Arbeit irgendwann abschließen, da Sie wissen, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben.
4. Machen Sie sich das Pareto Prinzip zu Nutze
Das Pareto Prinzip ist eine bedeutende Zeitmanagement Methode, auch bekannt unter dem Namen 80/20-Regel. Es kann uns dabei helfen unseren Perfektionismus abzulegen.
Bezogen auf die Arbeit besagt diese Regel folgendes: 80 % der Ziele, die wir erreichen, kommen von nur 20 % der Dinge, die wir tun. Mit anderen Worten: 80 % unserer Erfolge sind auf nur 20 % unserer Aktivitäten zurückführen. Ebenso sind 80 % unserer Erfolge auf nur 20 % unserer Arbeitszeit zurückzuführen.
Inwiefern hängt das mit Perfektionismus zusammen? Das Pareto Prinzip lehrt uns, dass wenige wichtige Handlungen die wichtigsten Ergebnisse erzielen. Perfektionisten verschwenden also durch ihr Perfektionsstreben nur unnötig Zeit und Energie. Viel zielführender ist es also, sich auf die wirklich wertvollen Tätigkeiten zu konzentrieren.
Wenn Sie diese Regel anwenden, fokussieren Sie sich auf das Wesentliche. Und Sie vermeiden Detailversessenheit und Perfektionsstreben.
Setzen Sie Prioritäten
Unsere Aufgaben sind nicht gleichwertig und unterscheiden sich in ihrer Wichtigkeit.
Erstellen Sie eine Prioritätenliste, bevor Sie mit Ihrer Arbeit beginnen. Stellen Sie sich immer die Frage: Welche Aufgaben sind wichtiger als alle anderen? Wenn 10 Dinge auf Ihrer Liste stehen, sind zwei viel wichtiger als die restlichen 8.
Fokussieren Sie sich immer zuerst auf die wichtigste Aufgabe. Lassen Sie die unwichtigen Aufgaben weg oder verschieben Sie diese.
Fokussieren Sie sich auf den Wert Ihrer Arbeit
Fokussieren Sie sich vor allem auf Dinge, die wertvoll für Sie selbst, Ihr Business oder Ihre Kunden sind. Welche Aktivitäten erzielen einen maximalen Output?
Welche 20 Prozent der Tätigkeiten erzielen 80 Prozent Ihrer Resultate? Verbringen Sie Ihre Arbeitszeit vor allem mit diesen Aktivitäten.
Fazit
Wenn Sie Ihren Perfektionismus ablegen wollen, setzen Sie die hier genannten Schritte noch heute in die Tat um: Fangen Sie mit Ihrer Arbeit an, auch wenn Sie glauben, Sie seien noch nicht perfekt vorbereitet. Schließen Sie Ihre Arbeit ab und optimieren Sie diese hinterher kontinuierlich. Geben Sie immer Ihr Bestes ohne perfekt sein zu wollen. Wenden Sie das Pareto Prinzip an und fokussieren Sie sich auf die wichtigsten 20 Prozent Ihrer Aufgaben, die zu 80 Prozent Ihres Erfolges führen.
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